Gast: Gerling Lebensversicherungs-AG
Perspektiven der Altersvorsorge in Deutschland
Am 30. März 2006 fand das 121. Leutzscher Gespräch mit der Gerling Lebensversicherungs-AG statt. Der Referent Herr Klaus Günther, Abteilungsdirektor stellte das Thema „Perspektiven der Altersvorsorge in Deutschland“ umfassend dar.
Das demografische Desaster ist vorprogrammiert! – mit dem Fazit:
Die Altersrente wird langfristig max. 40 % des letzten Netto-Gehalts betragen. Was zu diesem „Ergebnis“ geführt hat bzw. führen wird, welche Weichen dafür jetzt schon gestellt worden sind, wurde an diesem Abend in Leutzsch wieder heiß diskutiert. Dazu folgende Thesen:
1. Während die Alten länger leben, wurden die Jungen, die wir für die Zukunft benötigen, niemals geboren: – Wir werden zu spät eingeschult, wir gehen zu lange zur Schule, wir studieren zu lange; – Wir heiraten zu spät, wenn überhaupt! Wir bekommen zu spät Kinder, wenn überhaupt! Wir zeugen zu wenig Kinder!
– Wir gehen zu früh in Rente
2. Der demografische Wandel verhält sich wie die Gezeiten – er kommt allmählich, dafür aber unaufhaltsam:- Wir werden fast 100 Jahre alt, der Bevölkerungsanteil der über 80-jährigen Im Jahre 2100 bei 45 %; – Jede Generation wird um 25 % kleiner sein als die vorhergehende
3. Die Erde wirkt dann wie ein riesiges Altersheim: – Verteilungskämpfe um Rente und Altenheimplätze
– Feminisierung des Alters und möglicherweise der Armut
– UN warnen vor einem „age quake“
– Offizielle Stellen in Deutschland beharrten zu lange auf konservativen Schätzungen
4. Die Strukturprobleme in der GRV sind noch nicht gelöst:
– Die Rentenbezugszeit beträgt aktuell bei Männern 17,4 Jahre und bei Frauen 24,2 Jahre!
– Kürzung Anrechnungszeiten für Ausbildung, Einführung des demografischen Faktors
– Einführung der nachgelagerten Besteuerung, Integration eines Nachhaltigkeitsfaktors, Einführung eines Nachholfaktors
Weitere Informationen: