Der 5. Ratssalon, am 18. März 2015, war ein polnischer Abend. Im Gespräch mit Lars Bosse, Berater und Mitglied Kuratoriums der deutsch-polnischen Gesellschaften (ehemaliger Geschäftsführer der Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer (AHK Polen), wurde das Thema „Urteile und Vorurteile über Polen – Veränderungsprozess eines Landes“ diskutiert.
Rückständigkeit und Armut, günstige Preise, kleinteilige Felderwirtschaft zwischen endlosen Wäldern, billige Arbeitskräfte, eine alles überschattende katholischer Kirche … Viele diese Vorurteile haben Ihren Ursprung bereist vor 200 Jahren, als im Zeitgeist der Aufklärung stehende Bürger nach Polen reisten und ihr Denkmodell mit den Realitäten im damaligen Polen verglichen. In diese Zeit fällt auch die erste Erwähnung des Stereotyps „polnische Wirtschaft“. Das Land erlebt seit der politisch-wirtschaftlichen Wende 1989 einen rasanten Modernisierungsschub und doch erreichen uns immer wieder Informationen und Bilder, die genau das Gegenteil davon belegen und uns in unseren traditionellen Bildern fesseln. Urteil und Fehlurteil liegen dann ganz dicht beieinander.
Musikalisch untermalt wurde der Abend von Eliza Tatiana Rudnicka (Gesang) und Anja Halefeldt (Klavier).
